SOAPSO

Fragen an den Preisträger:

1. Was hat Dich zu Deinem Entwurf inspiriert?

Das Projekt Soapso ist eine Kollektion bestehend aus drei Seifen. Ziel ist es, Seife erfahrbarer und narrativer zu gestalten. Obwohl Seife ein sehr altes Produkt ist, ist die Erscheinungsform oft sehr rudimentär und monoton. Soapso ist somit die taktil reichhaltige Version eines Klassikers, der in Zeiten der Pandemie wichtiger ist denn je. Besonders Kinder können sich mit diesem Produkt spielerisch durch das Hände waschen schützen. Seife ist ein Produkt zum Schutz. Mein Entwurf stellt einen Anreiz dar, dieses Schutzprodukt neu zu benutzen. Ich entwickele Erfahrbarkeit als neue Wertekategorie. Als Rohseife verwende ich Glycerinseife, diese wird beim Benutzen gefahrlos über das Abwasser "entsorgt".

2. Wie und womit hat Dich das Förderprogramm der HDC der Markteinführung Deines Designentwurfes nähergebracht? Welche Erfahrungen hast Du bisher aus dem Mentorenprogramm der HDC gesammelt?

Das Hessen Design Programm hat mir in zweierlei Hinsicht sehr viel gebracht. Zum einem kümmert es sich um pragmatisch "notwendige" Dinge wie: Fotografieren der Entwürfe, Rechtsberatung, Ausstellungen, Messeauftritte und natürlich die Mentorings/Coachings. Zum anderen ist es aber auch eine Plattform, um sich zu vernetzen, um Personen kennenzulernen, die eine wichtige Rolle in der beruflichen Positionierung darstellen. An meinem Entwurf hat sich formal ästhetisch zwar nicht viel verändert, jedoch habe ich durch die MentorInnen nun eine ganzheitlichere Vorstellung davon, was es heißt zu produzieren, zu vertreiben und zu verkaufen. Kaltaquise, Rechtsschutz und Konstenkalkulation sind hierbei klare Vorteile des HDC gegenüber einer Projektbetreuung an einer Universität.

3. Was schätzt Du an der Hessen Design Competition am meisten?

Neben den 2000,-- € Preisgeld, welches als StudentIn sehr viel Weiterentwicklung ermöglicht, schätze ich das dichte Netz an Personen, Kontakte, MentorInnen und Bezugspersonen am meisten. Dies ist eine lebenslange Ressource, die man woanders nicht so schnell bekommt.

4. Wo siehst Du Deinen Entwurf in den nächsten fünf Jahren?

Ich hoffe, dass ich meine Entwürfe produziert bekomme. Je länger ich aber versuche sie produzieren zu lassen, desto mehr habe ich eigentlich den Wunsch, mich selber um alles zu kümmern. Die HDC hat mir aber auch gezeigt, wo ich die Ressourcen dafür finde und mir ein großartiges Netzwerk an die Hand gegeben. Grade klärt sich durch verschiedene Verhandlungen, was genau mit dem Produkt passiert. Ich bin aber fest von meiner Idee überzeugt und werde diese auch über die HDC hinaus weiterverfolgen.

5. Wie wird es beruflich weitergehen?

Ich strebe derzeit meinen Abschluss an. Parallel versuche ich auch die finale Position meines Entwurfes zu finden und beschäftige mich mit den Optionen einer Gründung. Natürlich weiß ich auch noch nicht welche Möglichkeit mein Abschluss für mich bereithält. Der Erfahrbarkeitsbegriff ist eine Wertekategorie, die mich seit dem Seifenprojekt immernoch sehr beschäftigt.

Florian Bremer
Kunsthochschule Kassel

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