IONA – Reinigung der Meere
Felix Stroh hat nach dem Abitur Industriedesign an der Hochschule Darmstadt studiert. Die zweijährige Mitarbeit beim Institut für Innovation und Design IFID in Darmstadt hat ihm die Design Thinking Methode nähergebracht. Bei Eurosysteam, einer Firma, die Unternehmen strategisch begleitet, hat Felix Stroh 2018 den methodischen Umgang mit komplexen Systemen und zukunftsgerichteten Arbeitsmethoden kennengelernt. Im Frühjahr 2019 hat er mit seiner Diplomarbeit ein besonderes Interesse an interdisziplinären Konzepten entwickelt und sich mit der Lösung großer ökologischer Herausforderungen befasst.
Das Problem des Plastikmülls in den Weltmeeren wächst und die Zeit drängt! Es reicht nicht, den Müll zu reduzieren, zusätzlich müssen 80 Millionen Tonnen Plastik im Meer aufgeräumt werden. Der junge Designer Felix Stroh hat erkannt, dass es, obwohl es ein wachsendes Bewusstsein für die Umweltproblematik gibt, doch an innovativer Technologie und Designlösungen in diesem Bereich fehlt. Wenn man das Meer säubern will, braucht man das richtige Reinigungssystem. Das ferngesteuerte Tauchboot IONA könnte zukünftig ein wichtiges Puzzleteil bei der Plastikmüllentsorgung darstellen, da es in durchschnittlich vier Kilometer Tiefe den gesunkenen Müll sammeln und bergen kann. Der Designentwurf sieht vor, dass die komplette Außenhülle von IONA im 3D-Druckverfahren gefertigt wird. Als Vorbild dient ein U-Boot-Prototyp der USMarine. Im Vergleich zu konventionellen Fertigungsverfahren benötigen die Bauteile aus Kohlefaser nur 1/6 der Zeit und sind bis zu 90% günstiger. Der Tank des Reinigungssystems fasst 200 Tonnen und ist mit einem Fabrikschiff für die Weiterverarbeitung verbunden.
Das Designkonzept sieht vor, dass der gesammelte Plastikmüll zur Energieversorgung sowie zum Recycling verwendet werden kann. Die Komplexität der logistischen Anforderungen und die Technologie der Sammelarme können Kritiker an der Machbarkeit des Designkonzeptes zweifeln lassen. Doch dervisionäre Designansatz ist zu würdigen und reiht sich in die Entwicklungen von Pacific Garbage Screening und The Ocean Cleanup ein, die alle einen achtsamen Umgang mit der Natur vorantreiben.
Fünf Fragen an den Preisträger:
1. Was hat dich zu Deinem Entwurf inspiriert?
Zunehmende Berichterstattung zeigt, dass wir uns der Konsequenzen unseres Einflusses auf den Planeten bewusster werden. Abfall muss reduziert und in verantwortungsvollen Kreisläufen entsorgt werden, nicht am Meeresboden.
2. Wie und womit hat Dich das Förderprogramm der HDC einer Markteinführung deines Designentwurfes näher gebracht?
Mein Entwurf ist ein Vorschlag und technisch nicht einfach umsetzbar. Daher freue ich mich über die Auszeichnung und Publikation. Bei meinem Ziel, auf das drängende Problem der Meeresverschmutzung aufmerksam zu machen, wurde ich so un
3. Welche Erfahrungen hast Du aus dem Mentorenprogramm der HDC gesammelt?
Die Kontakte und der Erfahrungsschatz der Mentoren haben mir nochmal gezeigt, dass man zwar einiges alleine, aber noch viel mehr gemeinsam erreichen kann.
4. Wo siehst Du deinen Entwurf in den nächsten fünf Jahren?
Mein Traum ist eine saubere Umwelt mit gereinigten Meeren. Natürlich schafft das kein Entwurf in nur 5 Jahren, aber hoffentlich trage ich mit meiner Idee dazu be
5. Wie wird es beruflich weitergehen? Möchtest Du ein eigenes Unternehmen gründen oder in die Forschung gehen oder erst einmal Erfahrungen bei anderen Designstudios sammeln?
Eine spannende Frage, ich habe viele Ideen und bin motiviert alles einmal auszuprobieren, mal schauen, wo mich mein Weg hinführt.
Felix Stroh
Hochschule Darmstadt
Info
Webseite: https://felixstroh.de