Lambda Kapuze

Pia Salzmann absolvierte eine Ausbildung zur Holzbildhauerin in Michelstadt und studiert jetzt im dualen Studienfach Produktgestaltung an der Brüder-Grimm-Berufsakademie in Hanau. Die vielfältig interessierte junge Designerin hat vor allem Verpackungsdesignprojekte im Fokus und ist auch in sozialen Projekten involviert.

Isabell Moritz absolvierte eine Ausbildung zur Goldschmiedin in Hanau und studiert ebenfalls dual Produktgestaltung an der Brüder-Grimm-Berufsakademie in Hanau. Besonders interessiert ist die junge Designerin an künstlerischen Tätigkeiten sowie Film und Fotografie und würde sich freuen, weitere Konsumgüter zu entwickeln und zu gestalten.

Die für eine junge Generation gestaltete Kapuze kann in ihrer Nutzung vielfältig eingesetzt werden. Der Designentwurf bietet Benutzerinnen als Kapuze Schutz vor unangenehmen Wetterverhältnissen aber auch Blicken. Darüber hinaus lässt sich die Kopfbedeckung auch als kurzfristige Tasche nutzen. Als Accessoire ergänzt es modisch den jeweiligen Kleidungsstil und kann individuell als Kapuze oder als Hüfttasche getragen werden kann. Trägerinnen werden in den Bewegungen nicht eingeschränkt. Das Gewicht wird gleichmäßig verteilt, sodass die innovative Trageweise bei schwereren Inhalten keine Schulter und Rückenschmerzen mit sich bringt. Unterwegs können spontan gefundene Naturprodukte oder Lebensmittel komfortabel transportiert werden. Die Einsatzform als Tasche stellt auch einen wichtigen und nachhaltigen Ersatz für Plastik- und Papiertüten dar.

Neben ihrer Funktion als Tragesystem kann die Kapuze auch als solche benutzt werden. Der großzügige Schnitt gewährleistet Schutz gegen Wind, Regen und Fahrtwind. Ungenutzt nimmt die Kapuze wenig Platz ein, wirkt wie normale Kleidung, da der zusätzliche Stoff zwischen Rücken und Kapuze verborgen wird und diese herkömmlich herunterhängt. Vorstellbar ist auch der Vertrieb des Schnittmusters online, um einer jungen Käuferschicht den kostengünstigen Erwerb des Produktes zu ermöglichen.

Pia und Isabell im Interview:

Im Sinne des Storytelling: Was hat Euch zu Eurem Entwurf inspiriert?

Praktisch gesehen, ist unsere Kapuze ein Produkt, welches aus einer Aufgabenstellung heraus entstanden ist. Ein Tragesystem für einen Tag im Blauen hieß es in der Uni. Auf die Idee an sich sind wir beim „rumspinnen“ in der Ideenfindung gekommen. Wir haben uns daran errinnert, das wir beide, unabhängig voneinader, unsere Einkäufe in den Kapuzen unserer Hoodies transportiert haben. Außerdem gibt es einfach viel zu viele Situationen, in welchen man eine bequeme Tasche dabei haben sollte, ohne, dass diese in unbenötigtem Zustand als belästigend empfunden wird.

Wie und womit hat Euch das Förderprogramm der HDC der Markteinführung Eures Designentwurfes näher gebracht?

Das Mentorentreffen und die dadurch entstandenen Ideen und Ratschläge zur Umsetzung sind gerade für junge Designer hifreich. Das Bugdet für die anfänglichen Investitionen erleichtert auch vieles. Das positives Feedback der Mentoren, der anderen Gewinner und auch des Großteils der Messebesucher der Frankfurter Buchmesse bestärkt uns in unseren Ideen für die Umsetzung. Die durch die Treffen entstandenen Kontakte helfen uns, hoffentlich auch über den Wettbewerb hinaus, weiter.

Welche Erfahrungen habt Ihr aus dem Mentorenprogramm der HDC gesammelt?

Wie geht der Designprozess nach dem Prototypenbau weiter. Als Student hört der Weg der ersten, gestalteten Produkte häufig nach dem finalen Design oder dem Prototypen auf. Durch den Wettbewerb können wir schon während des Studiums lernen, wie es weiter gehen kann. So lernen wir im Moment, dass ein Unternehmen zu gründen und Produkte zu produzieren und diese auf den Markt zu bringen, doch weitaus mehr beinhaltet, als man auf den ersten Blick vermutet.

Wo seht Ihr Euren Entwurf in den nächsten fünf Jahren?

Das können wir sehr schlecht einschätzen, optimalerweise, machen wir keinen Verlust und mit ein bisschen Glück verkauft sich die Kapuze so gut, dass wir noch weitere Produkte auf den Markt bringen können. Über die Kooperationen mit bereits bestehenden Geschäften hinaus, sind wir vielleicht nach dem Studium in der Lage, mit einem eigenen Onlineshop etwas dazu zu verdienen.

Wie wird es beruflich weitergehen? Möchtet Ihr ein eigenes Unternehmen gründen oder in die Forschung gehen oder erst einmal Erfahrungen bei anderen Designstudios sammeln?

Wir werden unser Duales Studium erstmal abschließen. Dann sehen wir weiter. Aber möglich ist alles, wobei wir beide gerne sowohl unser eigenes Unternehmen weiterführen würden, wie auch parallel in einem anderen Designbüro mitzugestalten und weitere Erfahrungen zu machen.

Werdet Ihr nach dem Wettbewerbsprozess in Hessen bleiben? Hat der Wettbewerb dazu einen Einfluss genommen?

Da wir beide das Studium abschließen möchten, werden wir in Hessen bleiben. Aber auch darüber hinaus möchte Pia nicht zwingend weg. Isabell hat noch keine konkreten Pläne für einen Umzug.

Isabell Moritz & Pia Salzmann 
Brüder-Grimm-Berufsakademie Hanau

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